Das MPEG-Verfahren nutzt die Tatsache, daß in Folgen bewegter Bilder
zwischen aufeinanderfolgenden Bildern große Ähnlichkeit besteht. Mit der
Ausnahme krasser Szenenwechsel werden sich Bilddetails kontinuierlich von
einem Bild zum nächsten fortsetzen, wie zum Beispiel ein sich von links
nach rechts bewegendes Fahrzeug oder eine weiße Wolke, die vor dem
Hintergrund eines blauen Himmels vorbeizieht. Ein zentraler Bestandteil von
MPEG ist nun die sogenannte Motion Compensation:
Die Bewegung des Fahrzeugs
wird einfach durch einen Vektor beschrieben, zum Beispiel durch die Angabe,
daß das Fahrzeug sich von einem Bild zum nächsten um 12 Pixel nach
rechts und 10 Pixel nach oben bewegt hat. Die Erkennung eines
zusammengehörigen Objekts wäre in der Praxis allerdings viel zu
aufwendig. Stattdessen werden sogenannte Makroblöcke mit einer
Pixelgröße von 16x16 untersucht. Diese Makroblöcke
entsprechen 4 Blöcken, wie sie bei JPEG codiert werden. Im nächsten
Schritt wird die Differenz aus dem realen Makroblock in Filmbild 1 und dem
verschobenen Makroblock aus Filmbild 2 gebildet (Abbildung ,
Details im Abschnitt
MPEG-Bewegungskompensation).
Dieses Fehlerbild muß neben dem Verschiebungsvektor
zur Beobachtung der Fehlerfortpflanzung codiert und gespeichert werden. Der
geringste Speicheraufwand entsteht natürlich, wenn der Unterschied zwischen
den verschobenen Makroblöcken und den tatsächlich dargestellten
Blöcken so klein ist, daß auf die Codierung der Differenz ganz
verzichtet werden kann.
MPEG steuert die Darstellung von komprimiertem Video durch die Festlegung einer Syntax. Die Regeln zur Erfassung der Bewegungskompensation lassen hingegen viele Freiheiten zu, so daß die Qualität des MPEG-Endprodukts auch maßgeblich von der Güte des verwendeten Codierungs-Algorithmus abhängt.
Figure: Motion-Compensation in MPEG [Buc94]