Reduktionsmethode bei Real-Video


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Reduktionsmethode bei Real-Video

Im Folgenden wird dargestellt, wie ein digitalisiertes Videobild für MPEG-1 vorbehandelt werden muß, um zu handhabbaren Datenmengen zu kommen (1,5 MBit/s), welche Bildtypen verwendet werden und wie Codierung und Decodierung unter Beibehaltung akzeptabler Bildqualität erfolgen. Die üblichen Auflösungen von digitalisiertem Video sind 720x480 Pixel bei 60 Hz (NTSC) oder 720x576 Pixel bei 50 Hz (PAL), wobei das Material in 4:2:2 Form vorliegt. Diese Auflösung wird in horizontaler und vertikaler Richtung um die Hälfte verringert. Die horizontale Auflösung wird dabei im Allgemeinen nicht einfach durch Weglassen von Luminanz- oder Chrominanzwerten verringert. Gebräuchlich ist eine gewichtete Mittelung eines Pixels mit seinen später nicht mehr verwendeten Nachbarpixeln. In vertikaler Richtung kann eine ähnliche Filterung erfolgen, oder es wird einfach jede zweite Zeile weggelassen, also nur ein Halbbild verwendet. Die Chrominanz-Auflösung wird in vertikaler Richtung ein weiteres Mal durch Filterung halbiert, so daß ein 4:2:0 Abtastungsmuster entsteht (Abbildung gif). Vier Abtastpunkte der Lunimanz entsprechen hierbei einem Abtastpunkt für die Chrominanz. Die einzelnen Abtastwerte werden, wie bei JPEG, zu 8x8-Matrizen zusammengefaßt, vier der 8x8-Blöcke bilden einen Makroblock. Die Farbinformation wird mit je einer 8x8- Matrix für und dargestellt, so daß pro Makroblock insgesamt 6 Matrizen der Ausmaße 8x8 verwendet werden. Der Vorgang der Auflösungsreduzierung wird in sogenannten Dezimierungsfiltern entweder im MPEG-Prozessorbaustein, wie dem weiter unten beschriebenen VRP von C-Cube, oder in Videodigitalisierung-Bausteinen vorgenommen. Bei der Darstellung komprimierten Videomaterials muß umgekehrt die anfängliche Auflösung wiederhergestellt werden. Dazu werden zwischen den Luminanz- bzw. Chrominanzwerten Nullwerte eingefügt, und anschließend wird eine gewichtete Mittelung durchgeführt. Die Gewichte sind die Filterkoeffizienten eines sogenannten Interpolationsfilters. Der Effekt ist, daß zum Beispiel aus der Folge 10,11,12 eine Folge 10, 10.5, 11, 11.5, 12 erzeugt wird. Einfachere Verfahren zur Interpolation arbeiten mit der Wiederholung von Werten.

  
Figure: Auflösungsreduktion im Abtastbereich [Buc94]


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Klaus Schroiff
Tue May 2 16:02:11 MET DST 1995