Zusammenfassung


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Zusammenfassung

Die oben vorgestellten Formate verdeutlichen gut die verschiedenen Anforderungen und Einsatzgebiete für digitalisierte Audiodaten.

Das SND Dateiformat ist das am wenigsten standardisierte Format. Es kann eine Vielzahl unterschiedlicher Codierungsmöglichkeiten und sogar stark systemabhängige Daten, wie Binärcode für den Signalprozessor des NeXT beinhalten. Die Vielfalt geht soweit, daß anscheinend bei NeXT nicht genau bekannt ist, was die von Sun definierten Formate bedeuten. Das SND_FORMAT_INDIRECT Format kann noch nicht einmal für die permanente Speicherung oder den Datenaustausch verwendet werden, sondern bietet nur eine Hilfe für die Implementierung von Programmen für die Klangbearbeitung. Das SND Format kann daher als ein praktisches Allzweckformat für NeXT und Sun Plattformen gelten, in die scheinbar alles hineingepackt wurde, was auf diesen Systemen mit Klang zu tun hat.

Die Chunk Formate WAV, AIFF und AIFF-C sind dagegen wesentlich strenger definiert. Erweiterungen dürfen nur von Microsoft bzw. Apple vorgenommen werden. Erweiterungen können dabei so vorgenommen werden, daß in den meisten Fällen existierende Programme auch neuere Dateien verarbeiten können. Die Formate sind dadurch eher für den Austausch von Audiodaten auch über Systemgrenzen geeignet. AIFF und insbesondere AIFF-C sind dabei wesentlich flexibler als WAV. Auch die bereits definierten Standards gehen bei AIFF und AIFF-C wesentlich weiter.

AIFF und AIFF-C beinhalten durch die Marker und Instrument Chunks noch zusätzliche Unterstützung für die Erzeugung von Instrumentenklängen. Die Unterstützung von MIDI Daten macht es unter der hier beschriebenen Formate zur ersten Wahl für Musiker. Microsoft bietet zumindest in einem zu WAV verwandten (RIFF-) Format die Möglichkeit zur Speicherung von MIDI Daten.

MPEG-1 Audio letztendlich bietet die besten Komprimierungsraten aber dadurch auch die höchste Komplexität bei der Decodierung und besonders bei der Codierung. Während bei den anderen Formaten zum Teil recht großzügig Füllbits verwendet werden, um eine Byte- oder gar Wortausrichtung zu erreichen, codiert MPEG die Daten exakt in der benötigten Anzahl Bits. Bei MPEG ist als einzigem der hier vorgestellten Formate eine endlose Übertragungen von Audiodaten z.B. für digitalen Rundfunk definiert. Es ist wohl das einzige hier aufgeführte Format, für das Decoder auch komplett in Hardware implementiert werden.


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Martin Gerczuk
Wed May 3 18:29:11 MET DST 1995