Die ältere MPEG-1 Norm findet Anwendung in der PC-Welt und im Unterhaltungsmarkt. Die Übertragungsrate liegt bei den dort üblichen Auflösungen im Bereich bis zirka 1,5 MBit/s (192 KByte/s), wobei aus praktischen Gründen die Grenzen des MPC-1 -Standards (für single-speed CD-ROM Laufwerke) eingehalten werden. Höhere Transferraten finden bei der Übertragung über Twisted-Pair-Leitungen Verwendung, insbesondere Telefonleitungen, wenn moderne digitale Übertragungsverfahren wie HDSL (High bit rate Digital Subscriber Line/Link) angewendet werden. Beispiele für auf MPEG 1 basierende Anwendungen sind:
MPEG 2 wurde im Hinblick auf digitales Fernsehen definiert, es unterstützt das Zeilensprungverfahren (Interlace). Die der Kompression zugrundeliegenden Verfahren wie Bewegungskompensation, DCT, Quantisierung und Huffman-Codierung sind für beide MPEG-Normen im Prinzip identisch. Verbesserungen erfolgten lediglich auf Detailebene. MPEG 2 stellt also von den Grundprinzipien her keinen größeren Fortschritt gegenüber MPEG 1 dar, insbesondere löst MPEG 2 nicht MPEG 1 ab. So erreichen beide Verfahren in der Regel identische Datenverdichtungen. MPEG 2 wird zum Beispiel beim Satelliten-Fernsehen, 500-Kanal Kabelsystemen sowie Video on Demand über Breitbandkabel angewendet werden. Um die Anwendungsmöglichkeiten von MPEG [Gal91] möglichst wenig einzugrenzen, mußten gewisse Kompromisse im Bereich der Komprimierungsverfahren gemacht werden. So sollten folgende Funktionen innerhalb der Norm möglich sein (soweit vom Medium unterstützt):