IFS - Iterierte Funktionensysteme

Zur Veranschaulichung der Technik des Dekomprimierens eines fraktal komprimierten Bildes führe ich zunächst eine (fiktive) Maschine ein, die diese Aufgabe erfüllt.

The Multiple Reduction Copy Machine

Es handelt sich dabei um einen Kopierer, der mehrere Linsensysteme besitzt. Diese können unabhängig voneinander eingestellt werden, jeweils das Ursprungsbild um einen Faktor zu verkleinern und an eine bestimmte Stelle zu kopieren. Der Kopierer bekommt ein beliebiges Bild als Eingabe und gibt die Überlagerung aller verkleinerten Bilder in der eingestellten Anordnung aus.

An der Kopiermaschine lassen sich einstellen:

Die entscheidende Idee ist nun, die Ausgabe der MRCM wieder als Eingabe zu benutzen.

Als Beispiel betrachten wir eine MRCM, die so konfiguriert ist, daß sie das Quellbild auf 25% verkleinert und es jeweils oben in die Mitte und unten links sowie unten rechts hin kopiert.

Das Resultat bei verschiedenen Eingaben sieht so aus:

(Idee: [BH93])

Jede Eingabe führt offensichtlich nach unendlich vielen Iterationsschritten zum gleichen Ergebnis, dem Sirpinski-Dreieck. Diesen "Grenzwert" der MRCM nennt man ihren Attraktor. Nimmt man den Attraktor als Eingabe, so ist die Ausgabe identisch mit der Eingabe.


Mathematische Darstellung

Die Transformationen, die die MRCM ausführen kann, sind Drehungen, Spiegelungen, Verschiebungen und Verkleinerungen, also affine lineare Transformationen in der Ebene. Sie haben damit die Form


und lassen sich mit den 6 Werten a,...,f darstellen.


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Jochen Quante